Motor-Rennsport im Schönfelder Hochland

Junges Kart-TEAM aus Pappritz mit beachtlichen Erfolgen

Sicher werden die meisten Hochländer mit Ausnahme der Kenner der Szene noch nicht viel vom KWAGENTEAM Pappritz gehört haben. Das ist auch nicht verwunderlich, denn das Team wurde erst am 04.03.2006 offiziell gegründet. Freilich gingen der Gründung eine ganze Reihe von Aktivitäten und Treffen motorsportinteressierter Menschen unserer Region voraus. Schließlich muss ein solcher Schritt gut vorbereitet sein und bedarf einer stabilen Grundlage. 76 Sportfreunde trafen sich also auf Einladung der ehemaligen DDR-Nationalmannschaftsfahrer Henri Schleßiger und Thomas Rauscher in der Gaststätte "Zum Hochland" in Gönnsdorf; nicht nur um in vergangenen Erinnerungen zu schwelgen, sondern vielmehr um über neue Aufgaben, Ziele und vor allem neue Herausforderungen zu debattieren. Mit ihren Vorstellungen über die Gründung eines regionalen Teams rissen sie offene Türen auch bei den von weiter angereisten Gästen ein.

Der K-Wagen-Sport spielte bereits in der Zeit vor 1990 im sächsischen Raum eine dominante Rolle. Aus Pappritz sind insbesondere die Namen Schleßiger und Bonig, aber auch Fiedler (Mechaniker mit "goldenen" Händen) im ostdeutschen K-Wagen-Sport mit prägend gewesen. Es wurden nicht nur herausragende Platzierungen bei Einzelrennen, sondern auch mehrere Meisterschaften gewonnen.

Aufbauend auf den großen Erfahrungen der hiesigen Routiniers konnte das neu gegründete, gegenwärtig 16 Mitglieder zählende Team somit schnell Fuß fassen und hat sich bereits in kurzer Zeit etabliert. Die Mitglieder haben sich zu einem echten Team zusammengefunden. Die im ersten Jahr erreichten Achtungserfolge sprechen für sich. Das sind jeweils ein 2. Platz im Einzel und in der Sachsenmeisterschaft von Moritz Petzold, ein 5. Platz im Einzel sowie 6. Platz in der Sachsenmannschaft von Rocco Stammberger und ein 4. Platz in der Gesamtwertung vom Altmeister Henri Schleßiger.

Die Zielstellung für das Jahr 2007 hat das Team anspruchsvoll formuliert. Durch noch bessere Beherrschung der Renntechnik durch Fahrer und "Schrauber" sollen Bestplatzierungen in den vertretenen Klassen erreicht werden; auch ein erster Angriff auf die begehrten Meistertitel ist vorgesehen! Natürlich soll auch der Spaß an der Sache für Jung und Alt nicht zu kurz kommen.

Was muss ein Laie eigentlich unter "K-Wagen" verstehen?
Ausgangspunkt dieses Teils des Motorsports ist der Kartsport, auch Karting genannt. Auf eigens gebauten Pisten und Rennstrecken tragen die Rennfahrer mit kleinen motorisierten Fahrzeugen (Karts) ihre Rennen aus. Daneben gibt es noch die sogenannten "Jedermann-Pisten" für die Hobbyfahrer, die sich oftmals in Hallen befinden und dem Zeitvertreib Kartfahren dienen. In Dresden beispielsweise auf der Fabrikstraße (Motorfactory - die Kartbahn) bzw. in Coswig die Karthalle oder in Freital die Melkus-Kartbahn. Auf solchen Anlagen haben auch namhafte Rennfahrer ihre Karriere begonnen. So etwa der regional bekannte Ulli Melkus, (1. Sohn von Heinz Melkus), der schon 1966 im K-Wagen Sport mit dem "Motorsport-Virus" infiziert wurde.

Die Karts selbst sind durch ihre einfache und leichte Bauweise sehr schnell und agil. Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h sind durch den niedrigen Schwerpunkt nur wenige Zentimeter über der Fahrbahn erreichbar. Dadurch werden zugleich auch hohe Geschwindigkeiten in den Kurven erzielt, was ein hohes fahrerisches Können erfordert und zu einer starken körperlichen Beanspruchung führt. Jeder, der schon einmal Karts - wenn auch auf einer Hobbybahn - gefahren ist, kennt dieses Gefühl.

Gefahren werden Serien in verschiedenen Klassen. Neben den nationalen Klassen sind diese in internationale und sonstige Klassen nach Hubraum und Fahrzeugart eingeteilt. Das Pappritzer Team geht in den erst seit 2001 ausgetragenen autorisierten Meisterschaften der Classic-Trophy-Rennserie an den Start. Ein spezielles Klassements für ehemalige DDR-Rennfahrzeuge. "Classic-Meisterschaften" bedeutet damit: es sind Meisterschaften für die Oldtimerklassen. Es werden hier neben den Youngtimer- und Openklassen, in denen es richtig um Tempo und Speed geh, sogenannte Gleichmäßigkeitsrennen ausgetragen. Es müssen Runden mit möglichst exakt gleicher Rundenzeit, egal ob schnell oder langsam, in einer bestimmten vorgegebenen Zeit gefahren werden. Nur mit außergewöhnlicher Fahrzeugbeherrschung und exzellentem Fahrgefühl hat man hier die Chance vorn mitzumischen. Eine Herausforderung für Sportler jeden Alters!

Um an der Spitze erfolgreich mitfahren und diese in Zukunft vielleicht mit bestimmen zu können, benötigt das KWAGENTEAM Pappritz neben den bereits bestehenden Sponsorenvereinbarungen weitere Unterstützung. Jede Hilfe und Mitwirkung ist dabei jederzeit willkommen. Die Fahrzeuge in den Klassen bis 50 ccm und bis 125 ccm müssen ihren Ursprung im historischen Eigenbau bis Baujahr vor 1989 nachweisen und bedürfen demnach eines ständigen Pflege- und Wartungsaufwandes. Ansprechpartner für Interessierte und Gönner ist der Team-Chef Henri Schleßiger (Tel. 2684164 oder hschlessiger@web.de). Übrigens bietet das Team interessierten Gästen auch die Möglichkeit, durch Übernahme verschiedener Aufgaben sich im Team selbst mit zu engagieren und Mitglied zu werden oder einfach nur die Neugier zu befriedigen.

 

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geändert am___ 23-Dez-2008 ____von Jens Mizera