10. Pappritzer Gespräch

"Es ist im Malen etwas Unendliches"

von Irina Simon

Was unterscheidet das Dorf von der Stadt? - Klar man kennt seine Nachbarn - also (fast) alle, die mit einem im Dorf wohnen. Wenn zu den 400 Seelen aber noch mal 1600 dazugezogen sind, fangen die Problemchen an: Siehst Du beim morgendlichen Gang zum Bäcker zum dritten Mal dasselbe Gesicht, Du guckst den an, der dich, grüßt er, oder Du oder besser ignorieren??? Man weiß ja eh nicht, wie der tickt …

Dies wäre zu ändern, meinte der Dorfklub Pappritz e.V. schon vor einiger Zeit, indem er den interessierten Zugezogenen Alteingesessene und umgekehrt vorstellte, vor allem aber die "Neuen" untereinander in Kontakt brachte. Zum 10.Pappritzer Gespräch stellte die Vorsitzende des Dorfklub Pappritz e.V. Irina Simon den seit 5 Jahren in Pappritz beheimateten Kunstpädagogen, Hochschullehrer und Künstler Prof. Dr. sc Adolf Böhlich vor, über den man im gut gefüllten Saal des Pappritzer Hofes viel erfahren konnte. Vor allem seiner Bilder wegen, großformatigen Landschaftsaquarelle, von denen einige schon geraumer Zeit im Pappritzer Hof ausgestellt sind, waren die Besucher gekommen. Einige Gäste dachten auch schon über das eine oder andere Blatt als Weihnachtsgeschenk nach…

Für Adolf Böhlich war es immer wichtig, die ästhetische Bildung junger Menschen, das eigene künstlerische Schaffen und die künstlerische Theorie in einem inneren Zusammenhang zu leben. Eine gelungene Arbeit fußt auf Erfahrung. Böhlich aquarelliert nass in nass, was die für seine Blätter typischen Farbverläufe erzeugt. Eine Arbeitsweise, die Geschwindigkeit, Kontrolle und vor allem Erfahrung verlangt. All dies erfuhren die interessierten Besucher an diesem Abend, aber ebenso, dass er Kunsterzieher aus Begeisterung über die Arbeit seiner späteren Gattin wurde, über den Beginn seiner Ausbildung im Sachsenwerk Dresden und an der ABF, seinen Lehrbüchern und Veröffentlichungen oder, das ein Aquarell zu malen 40 Jahre und 1 Stunde dauert … Wer darüber genaueres wissen will, kann sich bei Prof. Böhlich in seinem hellen Atelier anmelden, er freut sich immer über Menschen, die an seiner Arbeit interessiert sind und genau dies ist ja auch eines der Ziele, die die Pappritzer Gespräche anstreben: Das Kennen lernen des Nachbarn, das Abbauen von Vorurteilen, der Aufbau von neuen Beziehungen.

 

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geändert am___ 17-Aug-2007 ____von Jens Mizera