Eigentlich befindet sich der Helfenberger Park von Pappritz aus nur einen "Steinwurf" entfernt. So können wir diesmal einen eher kurzen Spaziergang durch den Helfenberger Grund zum Park und wieder zurück unternehmen. Oder, wir wählen einen etwa 7 km langen Rundweg bis zu unserem Ziel, wenn wir etwa 2 bis 2 ½ Stunden unterwegs sein und etwas mehr für die Gesundheit tun wollen.
Ausgangspunkt in Pappritz soll die Bushaltestelle der Linie 98 an der Birkenstraße sein. Von hier aus können wir für die kurze Strecke den um das Wohngebiet "Am Helfenberg" führenden Wiesenweg nehmen, der im unteren Teil auf die Wandermarkierung gelber Strich stößt. Folgen wir dieser Wandermarkierung talwärts sind wir schon in wenigen Minuten im Helfenberger Park.
Da wir uns jedoch heute für den etwas ausgedehnteren Spaziergang entscheiden, nehmen wir den Fuß- und Radweg bis nach Gönnsdorf. Beim queren der Schönfelder Landstraße ist etwas Sorgfalt angebracht, da diese Kreuzung sowohl für Fahrzeugführer wie auch für Fußgänger nicht sehr übersichtlich ist. Der Fußweg wechselt nun auf die andere Straßenseite. Am Ortsausgang ist rechter Hand hinter der ehemaligen Sternwarte ein sehr schönes, liebevoll saniertes Wohnhaus zu sehen. Wenige Meter östlich davon existierte hier seit 1636 eine Windmühle als sogenannte Bockmühle auf einem breiten Baustamm ruhend. Diese Mühle soll 1813 von östereichischen Soldaten als Brandfackel genutzt worden sein, um den Truppen auf der anderen Elbseite ein Angriffszeichen zu geben. Noch im gleichen Jahr wurde die Mühle dann als Holländermühle wieder neu aufgebaut. Der damalige Besitzer begann 1895 unmittelbar neben der Mühle mit der Errichtung eines Ausflugslokals mit Aussichtsturm, dem Friedrich-August-Turm, der mit der Einstellung des Mühlbetriebes im Jahre 1896 eröffnet wurde. Der Turm wurde leider von den Wehrmachtstruppen noch am 07.05.1945 gesprengt. Das Gaststättengebäude blieb überwiegend erhalten, wurde seitdem bis etwa Ende der 80er Jahre als Wohnhaus genutzt und war anschließend dem Verfall preisgegeben. Der jetzige Eigentümer sanierte das Gebäude grundlegend und nutzt es nun als Einfamilienhaus. Damit ist zumindest ein Teil des früheren Gönnsdorfer Wahrzeichens gleich neben der Gönnsdorfer Höhe für die Nachwelt gesichert, auch wenn wohl der Traum vieler "Alt-Gönnsdorfer" vom Wiederaufbau des Turmes wohl ausgeträumt sein sollte. Wir biegen auf der Gönnsdorfer Höhe nach rechts in den Hornweg ein und genießen von hier aus auf 318m über NN einen herrlichen Rundblick. Nach knapp 900m wird der Hornweg von der ehemaligen Bahntrasse Dürrröhrsdorf-Weißig gequert, die genau vor 100 Jahren in Betrieb genommen wurde. Anlässlich des Jahrestages der Eröffnung dieser Bahnstrecke werden bis zum Juli des jahres Informationstafeln aufgestellt, die an die für die Erschließung des Schönfelder Hochlandes bedeutsame Eisenbahnlinie erinnern sollen. Hier an der Wanderhütte der Wegekreuzung nutzen wir rechts einbiegend für etwa 1 km diese Ende der 90er Jahre als Fuß- und Radweg ausgebaute Strecke bis zum ehemaligen Haltepunkt Cunnersdorf. Wir verlassen den Bahndamm, kreuzen die Gönnsdorfer Straße und spazieren durch das ruhige Wohngebiet "Zum Südblick" in Cunnersdorf. Vor der 4er Reihenhauszeile nach den freistehenden Einfamilienhäusern biegen wir links in einen kleinen schmalen Feldweg bis zur Eichbuscher Straße. Wir begeben uns hier nach rechts auf den von Malschendorf kommenden Wanderweg mit der Markierung roter Punkt, der uns geradewegs bis zu zum Rittergut Helfenberg führt. Wir verlassen den rechts abgehenden "Roten Punkt" und machen einen entspannenden Bummel durch die Parkanlage. Unmittelbar an die Rittergutsanlage anschließend wurde dieser Park vermutlich bereits Anfang des 17. Jahrhunderts vom Sohn des Hans Dehn-Rothfelser ursprünglich im Renaissancestil angelegt. Der Park wurde später mehrfach umgestaltet, so zum Anfang des 19. Jahrhunderts neoklassizistisch. Die Umgestaltungen fallen mit der Inbesitznahme des Rittergutes durch Lord Findlater zeitlich zusammen. Zu dieser Zeit (1806) wurden vermutlich auch die sehenswerten Hängebuchen und der Tulpenbaum gepflanzt. Die Parkanlage ist von stattlichen Bäumen im reizvollen Kontrast zwischen Laub- und Nadelbäumen geprägt. Zu den Besonderheiten gehören die o.g. Hängebuchen, der Tulpenbaum und die Scheinzypressen. Der Helfenberger Park stellt heute einen kleinen, aber einen umso bemerkenswerten Landschaftspark dar. Ein Kleinod, welches nicht nur für die Einwohner der umliegenden Ortsteile anziehend wirkt, sondern jährlich schon allein durch die märchenhaften Hängebuchen von zahlreichen Wanderern für eine Zwischenstation in die Wandertour zum Beispiel entlang des Elbhanges oder auf dem Dichter-Maler-Musiker-Weg mit einbezogen wird. Auch für uns war es auf dem heutigen Spaziergang um Pappritz die Hauptstation. Für den Rückweg nehmen wir den Eingangs bereits erwähnten "gelben Strich" durch den Helfenberger Grund.
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